Anleitung für ein Ehrenamtsgebet

Gott (be)ruft den Menschen.

Ein Gebet für das ehrenamtliche Engagement

Ehrenamtliches Engagement verdient in den Gemeinden und Einrichtungen immer wieder Anerkennung und Wertschätzung. Es ist ein Engagement für den Nächsten und die Gemeinschaft. Die Grundlage dafür ist die Beauftragung durch Jesus Christus. Das (gemeinsame) Gebet ist daher neben einer liturgischen Einführung und Beauftragung ein wesentlicher Baustein.

Ein Gebet mit und besonders für die Engagierten schafft Raum für persönliche Begegnung mit Gott. Alles, was in diesem Dienst und dem christlichen Auftrag bewegt, kann vor Gott gebracht werden – so wie es ist. Es ermutigt und befreit. Beten ist Antworten. Es ist ein zur Ruhe kommen und ein Einlassen, auf den von Gott gemachten Anfang.

Ein Gebet für diesen ehrenamtlichen Dienst an der Gemeinschaft kann folgendem Aufbau folgen:

a) Anrede

Das Gebet richtet sich an Gott, den Vater. Die Namensanrufung steht mit dem folgenden Dank/Lob/Bitte in einem Zusammenhang. (z.B. „Barmherziger Gott“, „Himmlischer Vater“, „Liebender Gott“)

b) Dank

Gott begleitet die Menschen durch die Geschichte/durch ihr Leben. (z.B. „…du schenkst den Menschen verschiedene Gaben und berufst sie in den Dienst deiner Kirche“; „durch den Heiligen Geist schenkst du deiner Kirche verschiedene Gnadengaben, die die Menschen in sich entdecken.“)

c) Bitte

Gottes Zusage an uns lautet: Wir können uns IHM immer wieder anvertrauen. In enger Verbindung zum Lob und Dank können wir Gott bitten. (z.B. „In der Gemeinschaft aller bitten wir dich: Erfülle sie mit dem Heiligen Geist, damit sie deinen Ruf folgen und ihrem Dienst evangeliumsgetreu nachgehen“; „Erfülle unsere Engagierten mit deiner Kraft, damit sie ihre Stärke entdecken, um dir im Blick auf den Nächsten zu dienen.“)

d) Schlussformel

Christliches Beten vollzieht sich durch Jesus Christus. Er ist der Mittler und Fürsprecher bei Gott im Heiligen Geist. Mit der Schlussformel ist die Zustimmung der Gemeinde wesentlich verknüpft. Ihr AMEN bestätigt das Gebetsanliegen. „So soll es sein!“ (z.B. „Darum bitten wir dich durch unseren Herrn Jesus Christus. Amen.“; „Der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.“)

Diese Hinweise können zum Schreiben eines Gebetes beitragen:

Ort: oft steigt die Kreativität, wenn die Möglichkeit besteht, bestimmte Orte zu besuchen. Vielleicht helfen Sehenswürdigkeiten oder andere Kirchenorte, um für das Gebet inspiriert zu werden.

Zeit: der Alltag kann zum Stress werden. Deshalb sollte die passende Zeit gut gewählt werden, damit man nicht unter Druck gerät, um auf Schnelle ein Gebet zu schreiben.

Stille: für einige Menschen vollzieht sich das Gespräch mit Gott durch die Wahrnehmung der Stille und der Ruhe. Die Stille kann dabei helfen, dass der Fokus ganz allein auf Gott gelegt wird.

Gott als Partner: Gott ist jemand, der seine Kinder kennt, bevor sie beten. Deshalb muss das Gebetsanliegen nicht ganz perfekt formuliert sein.

Floskelvermeidung: lange und unverständliche Sätze sollten grundsätzlich vermieden werden. Das Gebet sollte ehrlich und in der Sprache klar sein.

Gebetstradition der Kirche: manchmal fehlt es einfach an Kreativität, um ein Gebet selbst zu verfassen. Verfasste Gebete der Heiligen oder formulierte Gebete der Kirche können inspirieren!

Mit Unterstützung durch das Fachreferat Liturgie, Herrn Xu (Theologiestudent).